Jan Kretzschmar, Geschäftsführer der KW-Development, erzählt über seinen Karriereweg in der Immobilienbranche, wie er seine Leidenschaft für das Bauen entdeckt hat und was bisher sein bauliches Highlight war
Die Baubranche ist ein dynamisches Arbeitsumfeld voller Möglichkeiten, Vielfältigkeit und spannender Herausforderungen. Sie erfordert nicht nur technisches Knowhow und kreative Planungen, sondern auch unternehmerisches Geschick und Leidenschaft. Mein Weg zur Gründung der KW-Development ist geprägt von harter Arbeit, Entschlossenheit und einer unerschütterlichen Vision.
Vom Handwerker zum Geschäftsführer
Tatsächlich waren Architektur und Bauwesen durch familiäre Einflüsse bereits in meinen Kindheitstagen ein spannendes Thema. Schließlich gab meine Schwester, die Bauingenieurswesen studierte, mir den Schubs in die richtige Richtung. Sie erzählte immer von ihrer Faszination für die Branche, besonders von ihrem Lieblingsthema, dem Denkmalschutz. Sie zeigte mir, dass die Bedeutung von Bauwerken weit über ihre Funktion hinausgeht. Nämlich, dass bei einem Haus Ästhetik und Konstruktion zusammenspielen müssen, aber auch die Bewahrung der Historie und die Eingliederung in die Umgebung bzw. in die Nachbarschaft.
Auch die Komplexität der Planung war mir nicht bewusst: Welche Materialien oder auch Techniken dazu gehören und welche Veränderungen die Bauwerke über die Jahre durchmachen. Letztendlich war ich von ihren Geschichten und Erzählungen so begeistert und fasziniert, dass sich in mir langsam der Wunsch regte, auch in dieses Berufsfeld einzusteigen.
Da ich das Bauhandwerk von der Pike auf lernen wollte, entschied ich mich, eine Ausbildung als Baufacharbeiter zu beginnen. Dabei bekam ich Einblick in das ganze Spektrum des Bauprozesses – von der Planung und Kalkulation, über die Materialauswahl und -beschaffung, bis hin zur Durchführung von Bauprojekten. Besonders die erfahrenen Handwerker, die mit wenigen Griffen und Werkzeugen die Materialien nach ihren Vorstellungen gestalteten und zusammensetzten, beeindruckten mich.
Erste Schritte ins Berufsleben
Ich mochte die körperliche Arbeit auf den Baustellen. Das war eine harte, aber unheimlich lehrreiche Schule. Gerade nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung machte ich mir gerne selbst ‘die Hände schmutzig‘ und entschied mich, meine Geschicklichkeit auf verschiedenen Baustellen zu verbessern und zu verfeinern. Mit den nötigen Erfahrungen aus der Praxis war ich dann bestens gerüstet und beschloss, mich weiterzubilden. Nach dem Einschreiben beim Bauingenieursstudium erwarb ich eine Fülle neuer Kenntnisse und Fähigkeiten. Hier lernte ich beispielsweise mehr über die Konstruktion von Objekten, Städtebau oder verschiedene Entwurfstechniken.
Nach Abschluss des Studiums und vor Gründung der KW-Development war ich u.a. 15 Jahre lang bei einem der führenden Entwickler und Bauträger in verantwortlicher Funktion tätig und habe Projekte wie Richards Garten, das Schweizer Viertel oder auch The Charleston realisiert. Ob Neubau von Wohnhäusern, Entwicklung von Gewerbestandorten oder Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden – in dieser Zeit konnte ich vielfältige Erfahrungen sammeln.
Meilenstein: Gründung der KW-Development
Aber solche Konzernstrukturen kommen natürlich auch immer mit Rahmenbedingungen. Dadurch habe ich gemerkt, dass ich mein eigenes Unternehmen gründen muss, um meine Immobilienvisionen und Wunschprojekte zu verwirklichen. So wurde 2012 die KW-Development ins Leben gerufen. Inzwischen haben sich die Entwicklung ganzer Stadtquartiere und die Sanierung von Denkmalen als unsere Kernkompetenzen herauskristallisiert. Mein über achtzigköpfiges Team und ich übernehmen dabei die komplette Entwicklung, Planung und Ausführung der Bauvorhaben in Eigenregie.
Seit der Gründung haben wir über 2.000 Wohneinheiten mit insgesamt ca. 150.000 Quadratmetern Wohnfläche umgesetzt. Dabei legen wir großen Wert auf die richtige Mischung aus Gewerbe, Bildung, Sozialem und Wohnen zur Miete und im Eigentum. Gerade zum Thema bezahlbarem Wohnen arbeiten wir oft eng mit kommunalen Wohnungsbauunternehmen zusammen. Auch der Neubau von Schulen, Seniorenresidenzen, privaten Hochschulen, Gründerzentren und Coworking-Spaces sowie Kindertagesstätten gehört zum Leistungsspektrum.
Dabei bin ich besonders stolz darauf, was wir als Team gemeinsam in Beelitz-Heilstätten leisten. Seit ich diese alten, verfallenen aber wunderschönen Gebäude das erste Mal gesehen habe, war es mein Wunsch, sie wiederzubeleben. Und nun haben wir ein neues Ortszentrum geschaffen mit Kita, Bäckerei, die ersten Bewohner sind in die Neu- und Altbauten eingezogen. Das macht mich unheimlich glücklich, weil so viel Herzblut in dieses Projekt geflossen ist. Ein absoluter Höhepunkt in meiner beruflichen Karriere.
