Jan Kretzschmar: Portfolio

Bau-Turbo für Kitas, Schulen und Co.

Bau-Turbo für Kitas, Schulen und Co.

Von Anfang an haben wir bei den Quartiersentwicklungen von KW Development mit Freude und Engagement den Bau von Kitas und Schulen eingeplant. Doch bis eine Baugenehmigung für diese Sozialimmobilien erteilt wird, können einem mitunter allerdings graue Haare wachsen. Mit gesundem Menschenverstand sind die bürokratischen Prozesse oft nicht nachvollziehbar, zumal Kitas oder Schulen essenziell für ein funktionierendes Stadtviertel sind. Für die Genehmigungsverfahren solcher Einrichtungen würde ich mir von den politisch Verantwortlichen deshalb ebenso einen Bau-Turbo wie für den Wohnungsbau wünschen.

Manchmal ist es zum Mäuse melken. Da gehört einem ein wunderbares Grundstück mit schönem altem Baumbestand, das sich bestens als Garten für die direkt daneben geplante Kita eignet. Doch weil dieses Stück Land als naturnahe Freifläche ausgewiesen ist, wird es richtig kompliziert. Dabei sollen für den Kita-Garten die alten Bäume erhalten bleiben, und eine Versiegelung der Flächen war nicht vorgesehen. Einer Genehmigung sollte also nichts im Wege stehen, könnte man annehmen. Doch was folgerichtig erscheint, ist es nicht. Da könnte ja schließlich jeder auf die Idee kommen, eine Freifläche, die bisher überwiegend zum Gassigehen genutzt wurde, für spielende Kinder einzuzäunen.

Zwei Jahre mussten wir insgesamt um die Genehmigung für den Bau der Kita Ole Lukoie in Potsdam-Babelsberg mit seinem Kita-Garten kämpfen und haben damit – von den zusätzlichen Kosten mal abgesehen – wertvolle Zeit verloren. Doch trotz vieler bürokratischer Hürden sind wir überzeugt, dass es sich lohnt, bei der Stange zu bleiben. Nicht nur, weil die soziale Infrastruktur eines Quartiers ohne Kitas und Schulen nicht funktioniert und sie eine wichtige Voraussetzung für das Wachsen eines lebendigen Stadtteils sind. Wir planen und errichten lebendige Lernorte als Bauherr auch stets mit großer Freude und Begeisterung und verstehen diese Aufgabe als Teil unserer sozialen Verantwortung.

Ein Kinderspielplatz auf der privaten Grünfläche mit dem alten Baumbestand ist die deutlich bessere Nutzung als eine Gassi-Zone. Bild: Andreas Schwarz

Wenn ich an die Kita Ole Lukoie denke, freue ich mich jedes Mal, dass es uns gelungen ist, einen so schönen Ort zu schaffen. Das mit Holz verkleidete Haus ist einladend und kindgerecht gestaltet, und wenn man durch die bodentiefen Fenster nach draußen blickt, ist es fast, als würde man in einem Baumhaus sein. Da wünscht man sich glatt, selbst noch einmal Kind zu sein!

Betreiber der Kita Ole Lukoie ist die Kinderwelt gGmbH, für die wir bereits mehrere Kitas gebaut und in Beelitz-Heilstätten sogar einen kompletten Bildungscampus errichtet haben. Als Erstes war auf dem Loris-Campus 2022 die Kita fertig. In diesem Jahr konnten das neue Schulgebäude, die Zweifelder-Sporthalle und der Hort bezogen werden.

Der Loris-Campus ist ein gelungenes Beispiel für kindgerechte Lern- und Lebenswelten, die einerseits durch ihre Offenheit und durch Materialien zum Experimentieren, Ausprobieren oder zum Basteln, Bauen und zur Bewegung einladen und andererseits gemütliche Rückzugs- und Konzentrationsorte schaffen. Kita, Schule und Hort bieten neben Gruppen- oder Klassenräumen unterschiedliche Funktionsräume wie Töpferwerkstatt, Ateliers, Bau- und Theaterraum oder eine Bibliothek mit Leseecke. Die Schule, in der Kinder bis zur Sekundarstufe I unterrichtet werden, verfügt über eine eigene Mensa und eine Cafeteria, und auf jeder Etage gibt es eine Piazza, die Treffpunkt und Ort für Besprechungen zugleich ist.

Im Schulgebäude ist außerdem ein Schwimmbecken für eine Schwimmschule eingebaut worden, wo auch Kurse wie Babyschwimmen oder Aquafitness stattfinden können. Vielfältige Möglichkeiten bietet auch der Außenbereich, wo ein Fußball- und ein Handballfreifeld, eine Gymnastikwiese, eine Laufbahn, ein Schulgarten, eine Kletterhöhle, eine Freilichtbühne und eine Feuerstelle entstanden sind. Von so einer Kita und Schule konnten wir früher nur träumen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich dort am liebsten selbst hingehen!

Die Michael Ende Grundschule nutzt den knappen Platz auf perfekte Weise und wurde einfach auf Stelzen und mit Spielflächen auf dem Dach gebaut. Bild: Andreas Schwarz

Zu den kreativen Lernorten, auf die wir besonders stolz sind, gehört auch die Michael-Ende-Grundschule in Babelsberg mit dem Lummerland-Hort. Hier galt es auf einem relativ kleinen Grundstück eine Schule mit allem Drum und Dran zu entwickeln. Das Schulgebäude ist deshalb auf Stelzen gebaut und darunter entstanden überdachte Außenbereiche. Das ist sogar sehr praktisch, so kann auch bei Regen oder Hitze Tischtennis oder Ball gespielt werden. Gespielt und getobt werden kann auch auf dem Dach des Schulgebäudes, wo der Spielbereich für die jüngeren Schüler entstanden ist. Und weil die dreizügige Grundschule natürlich auch eine Sporthalle braucht, haben wir diese kurzerhand in das benachbarte Parkhaus integriert. Außer 1.000 Parkplätzen gibt es dort nun auf einem Teil der Parkdecks die etwa zehn Meter hohe Sporthalle der Schule.

Die private XU Exponential University of Applied Sciences ist nach dem Umbau in das Studio Five in Potsdam-Babelsberg eingezogen. Bild: XU Exponential University of applied sciences

In der Medienstadt Babelsberg hat sich für uns auch die erste Gelegenheit ergeben, einen kleinen, aber feinen Unicampus für die XU Exponential University of Applied Sciences zu bauen. Integriert im Gebäude vom Studio Five können Studierende der privaten Hochschule Fächer wie Digital Transformation and Sustainability oder Data Science studieren. Der Campus wurde 2019 als bester privater Uni-Campus ausgezeichnet. Da waren wir schon ein bisschen stolz.

Inzwischen haben sich in den von uns errichteten Gebäuden in der Medienstadt weitere private Hochschulen angesiedelt. Da diese ihre Studenten nicht in den klassischen Hörsälen, sondern in kleinen Lerngruppen unterrichten, eignen sich moderne Bürogebäude mit ein paar kleinen Anpassungen sehr gut dafür.

Jetzt wartet die nächste große Herausforderung auf uns: Initiiert von Hasso Plattner wollen wir in den kommenden Jahren einen großen Campus für die Uni Potsdam auf dem Brauhausberg in Potsdam entwickeln. Das seit dem Auszug des Brandenburger Landtags leer stehende und vom Verfall bedrohte Gebäude der einstigen Königlich-Preußischen-Kriegsschule soll dafür denkmalgerecht saniert und durch Neubauten ergänzt werden. Nach unseren bisherigen Erfahrungen bei vergleichbaren Projekten, wie der denkmalgerechten Sanierung der ehemaligen Klinikgebäude in Beelitz-Heilstätten, gehen wir von einer reinen Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren aus. Doch bis es so weit ist, müssen zahlreiche Abstimmungen mit der Uni, dem Land, der Stadt Potsdam und dem Denkmalschutzamt erfolgen. Sollte es unumgänglich sein, einen Bebauungsplan aufzustellen, würde dies die Planungsphase zusätzlich um mehrere Jahre verlängern. Hier wünschen wir uns, dass es schneller geht. Und wer weiß, vielleicht schafft es die neue Bundesregierung, einen Bau-Turbo auch für Bildungseinrichtungen auf den Weg zu bringen. Wir wären definitiv dafür!

Ihr Jan Kretzschmar

PS: Kürzlich habe ich bei Radio Potsdam auch über einen neuen Campus für die Uni Potsdam gesprochen. Das Interview kann hier angehört werden:

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