Jan Kretzschmar: Portfolio

Traumjob Projektentwickler

Traumjob Projektentwickler

Wie ich meine Leidenschaft für das Bauen entdeckte:

Kennen Sie das schöne Gefühl am Ende eines Projektes, wenn Sie es von der ersten Idee bis zum erfolgreichen Abschluss begleitet haben? Ich bekomme noch heute jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich vor einem unserer fertiggestellten Gebäude stehe. Dann erinnere ich mich daran, wie alles mit einer einfachen Idee startete, die ich mir mit ein paar Stichpunkten auf einem Zettel notiert hatte. Genau dieses Gefühl ist es, das meinen Beruf als Projektentwickler zu einem absoluten Traumberuf macht. Das tägliche Geschäft ist zwar ein wilder Mix aus Grübeln, wie sich die Pläne weiter optimieren lassen, hitzigen Diskussionen mit Architekten, Bankern und Mitarbeitern in Bauverwaltungen und der permanenten Frage: Lässt sich das Projekt am Ende auch erfolgreich vermarkten? Aber genau darin liegt für mich die Faszination. Ohne die Leidenschaft, in so unterschiedlichen Bereichen Bestleistungen abzuliefern und mit so unterschiedlichen Menschen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, hält man diesen Job keine Woche durch. Aber bis zu dem Moment, als ich meine eigenen Projekte realisieren konnte, war es ein weiter Weg. Da ich meinen Beruf von der Pike auf lernen wollte, begann dieser Weg im Blaumann auf der Baustelle.

Portrait Jan Kretzschmar
Auf Baustellen bin ich zuhause. Mit Muskelkraft und Handwerkskunst Häuser zu bauen und Städte zu gestalten, ist ein großartiges Gefühl. Foto: KW-Development GmbH

Wer macht was?

Ein Projektentwickler plant und steuert Immobilienprojekte von der Idee bis zur Baureife. Er sucht Grundstücke, entwickelt Nutzungskonzepte, prüft Wirtschaftlichkeit und organisiert Genehmigungen. Der Schwerpunkt der Tätigkeit ist die Planung, nicht zwingend der Bau oder Verkauf.

Ein Bauträger kauft Grundstücke, bebaut sie auf eigenes Risiko und verkauft die fertigen Einheiten. Er ist rechtlich Bauherr und Eigentümer und trägt die gesamte Finanzierung. Der Schwerpunkt liegt beim Bau und Verkauf auf eigene Rechnung.


Meine Schwester machte mich neugierig

Die Faszination für das Bauen habe ich in gewisser Weise von meiner zehn Jahre älteren Schwester geerbt. Sie studierte Bauingenieurwesen in Cottbus und die Begeisterung, mit der sie von ihrem Studium berichtete, hat mich angesteckt. Unzählige Male schwärmte sie von der Ästhetik und der genialen Konstruktion bestimmter Gebäude, von dem Wert, historische Bausubstanz zu bewahren, oder davon, wie sich ein Haus in seine Nachbarschaft einfügen muss. Sie zeigte mir, dass Bauwerke weit mehr sind als nur ihre Funktion. Ihre Berichte gaben mir den entscheidenden Schubs in die richtige Richtung. Der Wunsch, in dieses Berufsfeld einzusteigen, war geweckt.

Jeder sollte zuerst ein Handwerk lernen

Ich wollte das Bauhandwerk von Grund auf verstehen. Deshalb entschied ich mich nach der zehnten Klasse ganz bewusst für eine Ausbildung zum Baufacharbeiter mit Abitur. Ich habe unzählige Ziegel geschleppt, Schubkarren voller Sand ausgekippt und am Abend gemerkt, dass selbst die Hände müde sein können. Aber genau da habe ich verstanden, was Bauen wirklich heißt: erst schwitzen, dann staunen. Wenn ich heute jungen Leuten einen Rat geben darf: Macht erst eine Berufsausbildung! Schaut euch an, was es heißt, praktisch zu arbeiten. Man versteht nicht nur besser, was man tut. Man lernt auch, die Leistung der Handwerker auf der Baustelle wertzuschätzen.

Mich beeindruckten die erfahrenen Kollegen, die mit routinierten Handgriffen Materialien formten und zusammensetzten. Und ich weiß, was es bedeutet, bei 30 Grad auf einer Betondecke zu stehen und Stahl zu verlegen. Diese Erfahrung prägt und erdet. Jedes Einzelteil wurde von geschickten Händen bearbeitet. Jedes Haus ist daher ein Unikat und kein Fließbandprodukt. Die Wertschätzung für diese Leistung fehlt heute leider oft. Zu lernen, was handwerklich machbar ist und wie Bauabläufe optimal funktionieren, hilft mir bis heute. Bereits in der frühen Projektphase denke ich darüber nach, wie sich die Pläne möglichst reibungslos auf der Baustelle umsetzen lassen. Dieser ganzheitliche Ansatz ist eine der großen Stärken von KW-Development.

Bei der Sanierung der Freitreppe am Schloss Sanssouci habe ich meine Leidenschaft für Baudenkmale entdeckt. Foto: Wikipedia / Yuropoulos – Eigenes Werk, CC-BY-SA-4.0

Ein Denkmal als Schlüsselerlebnis

Nach der Ausbildung und dem Dienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR und dann in der Bundeswehr war für mich der nächste logische Schritt das Bauingenieurstudium an der TU in Berlin. Parallel habe ich weiterhin praktische Erfahrungen gesammelt, denn ich arbeitete nebenher auf Baustellen, um mir mein Studium zu finanzieren. Eine davon hat mich besonders geprägt und meine Leidenschaft für historische Gebäude geweckt: die Sanierung der großen Freitreppen im Park Sanssouci. Die Tätigkeit in der Bauleitung und mitzuerleben, wie dieses Denkmal seinen ursprünglichen Glanz zurückerhielt, hat unglaublich viel Spaß gemacht. Dieser Praxisbezug war rückblickend Gold wert. Meine Faszination für Denkmale ist bis heute erhalten geblieben, was man an den vielen von uns sanierten Baudenkmalen in Potsdam oder Beelitz sehen kann.

Der Weg vom Studium in den Beruf

Nach dem Studium habe ich 15 Jahre lang bei einem großen niederländischen Bauträger gearbeitet. Los ging es mit der grundlegenden Arbeitsvorbereitung und zuletzt hatte ich als Projektleiter die Verantwortung für ganze Projektentwicklungen. Und da waren einige sehr spannende Projekte mit dabei, beispielsweise das Schweizer Viertel in Berlin-Lichterfelde. Dort wurde ein 23 Hektar großes ehemaliges Kasernengelände zu einem neuen Quartier mit Reihenhäusern und Stadtvillen. Oder das The Charleston mit 72 sehr hochwertigen Miet- und Eigentumswohnungen direkt am Potsdamer Platz. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem ich merkte, dass ich nicht nur ausführen will, was von anderen vorgegeben war. Ich wollte selbst entscheiden, was, wo und für wen ich baue.

Allmählich wuchs in mir eine Unzufriedenheit. Ich wusste oft: „Das könnte man anders machen, dann würde es viel besser laufen“. Doch in Konzernstrukturen gibt es eben feste Rahmenbedingungen. Eigentlich hatte ich mir geschworen, mich nie selbstständig zu machen, zu viel Stress, zu viel Verantwortung. Aber der Drang, meine eigenen Ideen zu verwirklichen, war stärker. Bei einem Gespräch zu Hause fiel der entscheidende Satz „Du machst doch ohnehin schon alles selbst“. Da war der Schritt dann nicht mehr so schwer. 2012 gründete ich die KW-Development, ohne Netz und doppelten Boden. Es war wirklich ein Wagnis, das auch hätte schiefgehen können. Denn es war nicht klar, ob die Banken mir Kredite geben würden und ob ich Auftraggeber finden würde, die meine Visionen vom Bauen teilen. Ebenso unsicher war, ob ich das Team um mich herum aufbauen kann, wie ich es mir vorgestellt habe. Das waren auf einen Schlag ganz viele neue Herausforderungen, die gelöst werden mussten. Offenbar haben wir einiges richtig gemacht, denn am Ende hat es funktioniert.

Eine Baugenehmigung für über 350 Wohnungen in nur 31 Tagen – diesen Rekord hält das Bauamt von Marzahn-Hellersdorf. Dieser Moment erzeugt bei mir noch heute eine Gänsehaut. Foto: Andreas Schwarz

Gänsehaut-Projekte, die im Gedächtnis bleiben

Das Schöne an meinem Job ist, nicht nur zu planen, sondern Projekte vom ersten Entwurf bis zur Schlüsselübergabe zu begleiten. Und in den letzten 13 Jahren sind einige Projekte dabei gewesen, die mir bis heute Gänsehaut bereiten, wenn ich an sie zurückdenke.

Da war zum Beispiel unser Projekt in Marzahn. Wir wollten 358 Wohnungen an den Gärten der Welt bauen. Obwohl es anfangs Vorbehalte zur Standortwahl gab, ist dort ein sehr attraktives Quartier entstanden. Aber ein besonderes Detail begeistert mich bis heute: Nach nur 31 Tagen hat mir der damalige Bauamtsleiter die Baugenehmigung für über 350 Wohnungen überreicht. Ich war völlig baff und bedankte mich überschwänglich. Und er erwiderte nur trocken: „Wieso? Ist doch mein Job.“ Solche Momente liebe ich, wenn der Pragmatismus das Bürokratiemonster besiegt, und wenn Menschen auf ein Ziel hinarbeiten, anstatt immerzu Probleme zu beschreiben.

Und dann ist da natürlich unser Projekt Quartier Beelitz-Heilstätten. Als ich diese alten, verfallenen, aber wunderschönen Gebäude das erste Mal sah, wusste ich, dass ich sie wiederbeleben wollte. Aus diesem „Lost Place“ einen neuen, lebendigen Ortsteil mit Schule, Kita, Supermarkt, Bäckerei, Seniorenheim und schon jetzt über 1500 neuen Bewohnern zu schaffen, ist ein absoluter Höhepunkt meiner Karriere. Da steckt so viel Herzblut drin. Noch immer erfüllt es mich mit Stolz, wenn ich vor Ort sehe, wie weit wir seit den ersten Anfängen gekommen sind.

Projektentwickler zu sein bedeutet, die Fäden zusammenzuhalten, von der ersten Idee bis zur Fertigstellung. Es geht darum, nicht nur Gebäude zu bauen, sondern nachhaltige und lebenswerte Orte zu schaffen, in denen Menschen eine Heimat oder einen Arbeitsplatz finden. Dieses Ziel verfolgen wir mit meinem Team mit inzwischen über 70 Kolleginnen und Kollegen weiterhin jeden Tag mit voller Leidenschaft. Mit dem Neubau für die Uni Potsdam auf dem Brauhausberg steht auch schon ein weiteres Projekt in den Startlöchern, das mit Sicherheit auch für Gänsehaut sorgen wird, wenn es fertiggestellt ist.

Ihr Jan Kretzschmar

PS: Kürzlich habe ich bei Radio Potsdam auch über meinen beruflichen Werdegang gesprochen. Das Interview kann hier angehört werden:

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Jan Kretzschmar
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