Die Adventszeit sorgt häufig für Stress. So vieles soll noch vor dem Weihnachtsfest erledigt werden. Sie lädt uns aber auch dazu ein, einmal Pause zu machen und darüber nachzudenken, was wirklich zählt. Als Bauunternehmer stehe ich täglich vor Herausforderungen: komplexe Genehmigungsverfahren, schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und hoher Erwartungsdruck. Doch diesen Text möchte ich bewusst dazu nutzen, den Blick auf das Wesentliche zu richten. Drei Weihnachtswünsche sind es, die ich für uns alle für das Jahr 2026 habe: Friede, Freude und gesunder Menschenverstand.
Friede ist mehr als nur das Ende der Kriege
Friede ist wohl der Wunsch, der den meisten von uns auf der Seele brennt. Die vielen Konflikte in der Welt machen auch mich fassungslos. Für mich bedeutet Friede aber nicht nur das Ende von Kriegen und globalen Konflikten. Mich beschäftigt auch der Frieden in unserem täglichen Miteinander. Denn hier und da sind uns Maß und Mitte abhandengekommen. Wir sollten wieder öfter einen Schritt aufeinander zu machen, statt Gräben zu vertiefen. Richtig zuhören, statt aneinander vorbeizureden. In der Baubranche ist es unvermeidlich, dass unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen. Anwohner, Investoren, Umweltschützer und Politiker schauen aus verschiedenen Blickwinkeln auf dasselbe Projekt. Nur wenn wir friedlich, offen und respektvoll miteinander sprechen, finden wir gute Lösungen. Wir sollten uns dabei gegenseitig mehr Vertrauen schenken. Oft wird nur vom Worst-Case-Szenario ausgegangen. Man trifft Vorkehrungen und sichert sich gegen alle Eventualitäten ab. Das macht die Dinge ungemein komplex. Mir hilft es, einfach an den guten Ausgang einer Sache zu glauben. Das sorgt für inneren Frieden und setzt Ressourcen für wichtigere Dinge frei.

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Freude über das Erreichte
Wir haben leider verlernt, uns über die Dinge richtig zu freuen und Leistungen anzuerkennen. Das größte Lob ist oft: „Da kannste nicht meckern.“ Doch ist das wirklich angemessen? Wir sollten uns mehr anstrengen, die freudigen Momente wahrzunehmen. Man findet mehr davon, als man denkt. Es lohnt sich, auch die kleinen Erfolge zu feiern und nicht in den großen Meckerkanon einzustimmen. Wenn ich auf das vergangene Jahr blicke, dann haben wir viel erreicht. Wir haben unter anderem mehrere Hundert Wohnungen in Treptow-Köpenick schlüsselfertig übergeben oder eine neue Schule in Beelitz-Heilstätten eingeweiht. Ich bin dankbar, dass wir uns dabei wieder auf unsere zuverlässigen Partner verlassen konnten. Viele unserer Handwerker sind Familienbetriebe, mit denen wir langjährig zusammenarbeiten. Teilweise schon in der zweiten Generation. Dieses gegenseitige Vertrauen macht mich dankbar und ich freue mich über jeden Tag, an dem wir partnerschaftlich unsere Projekte voranbringen. Ein besonderer Grund zur Freude ist für mich das Geschenk von Hasso Plattner an die Uni Potsdam. Die Sanierung des Alten Landtags auf dem Brauhausberg ist überfällig. Der Umbau zu einem modernen Uni-Campus gibt Potsdam ein Stück Stadt zurück. Davon werden viele Generationen profitieren.
Gesunder Menschenverstand: Mein Kompass in schwierigen Zeiten
Es ist kein Geheimnis: Wir leben in turbulenten Zeiten. Langfristige Planungen werden schwieriger, weil altbewährte Gewissheiten nicht mehr gelten und die Welt deutlich komplexer geworden ist. Man kann nicht alles exakt vorausberechnen. Weil wir aber Regeln und Planung lieben, bürokratisieren wir uns zu Tode. Wir drehen uns endlos im Kreis und finden 27.000 Ausreden, warum etwas nicht geht, anstatt zu sagen: Wollen wir, machen wir! Lasst uns wieder mehr mit gesundem Menschenverstand an Dinge herangehen und nicht ständig alles ins Extreme ziehen. Wenn mal irgendwo ein Lüftchen aufzieht, ist das nicht gleich ein Sturm. Und fallen mal drei Flocken Schnee, dann muss man nicht gleich ein Wetterchaos herbeireden. Viel besser ist doch, das gemeinsame Ziel im Blick zu behalten. Sind die Bedenken von einer Handvoll Anwohnern wichtiger als 100 Familien, die ein neues Zuhause erhalten? Oder ist ein Vogelpaar wichtiger als ein Quartier für 600 Menschen? Umweltschutz ist wichtig und Anwohnerinteressen müssen gehört werden. Ich bin jederzeit bereit, auf Augenhöhe zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen. Wir sollten die Dinge aber ruhiger, klarer und zielorientierter angehen und mutiger Entscheidungen treffen. Dann benötigt ein Wohnungsbauprojekt vielleicht nicht mehr anderthalb Jahre bis zur Baugenehmigung.
Wenn Wünsche in Erfüllung gehen
Zugegeben, das sind eine Menge Wünsche an die Gesellschaft. Doch Dinge ändern sich nur, wenn man vor der eigenen Haustür beginnt und aktiv wird. Deshalb engagieren wir uns als KW-Development auf unterschiedliche Weise und versuchen, den ein oder anderen Wunsch zu erfüllen. Wir unterstützen beispielsweise die Potsdamer Sterntaler-Aktion und arbeiten mit der Filmhochschule bei verschiedenen Projekten zusammen. Letztens haben wir mitgeholfen, Kindern, die sie sich sonst nicht leisten könnten, Urlaube an der Ostsee zu ermöglichen. Und die Naturparkschule Prieros haben wir bei der Einrichtung eines „Grünen Klassenzimmers“ unterstützt, weil es einfach Spaß macht, anderen eine Freude zu machen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Adventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest. Vielleicht sehen wir uns beim Heilstätter Weihnachtsmarkt am 13. und 14. Dezember 2025 im Quartier Beelitz-Heilstätten? Ich würde mich freuen!
Ihr Jan Kretzschmar
